Anna Göhrig

Anna hatte ihren Traum, Arktisforscherin zu werden, mit 26 bereits erreicht. Als Kamerafrau filmte sie den Klimawandel in Grönland, lernte an der Filmakademie Baden-Württemberg, nicht vom Kran zu fallen, an der Filmhochschule Lodz, dass man Beleuchter nicht mit einer Flasche Schnaps alleine lässt und überlebte so ihr Studium als terminator-artige Amazone.

Ihr Plan, sich auf dem Gipfel ihres Erfolges zur Ruhe zu setzen, ging jedoch nicht auf. Mit allen Mitteln versuchte sie den Fängen der Filmindustrie zu entkommen: Sie wurde Mutter, verschanzte sich auf einem Dorf, kämpfte als Kreativdirektorin für Hi-Tech-Firmen auf der anderen Seite der Macht. Es half nichts. Der Ruf, Geschichten zu erzählen, war in ihr eingepflanzt wie ein Alien in Sigourney Weaver.

Sie ergab sich an der Drehbuchwerkstatt München und dem Storylab des BR ihrem Schicksal und lernte dort ohne Blutvergießen das Drehbuchhandwerk. Seitdem schleust sie sozialkritische Themen unter dem Deckmantel komödiantischer Stories in die Filmlandschaft ein und ist gewappnet für viele weitere Abenteuer, in denen Frauen manchmal stark, manchmal schwach, aber immer mitreißend dreidimensional sind.

© Foto: Miriam Stahnke