Tajo Hurrle

Nichts davon ist passiert, aber alles ist wahr. Das könnte man wahrscheinlich über jeden von Tajos Filmen sagen. Sowohl über “Fisch-Bowle”, in dem ein Junge die Trennung seiner Eltern verarbeitet, als auch “Bandsalat”, in dem ein Mädchen lernt, sich von ihrer depressiven Mutter zu distanzieren, und auch von “Weil ich Leo bin”, der von den Gefühlen eines nicht-binären Kindes gegenüber seiner ersten Periode erzählt. Tajos Filme sind persönlich und authentisch und erzählen oft für ein junges Publikum.

Wie das geht, hat Tajo durch 16 Jahre Kurzfilme drehen (dey hat mit acht angefangen), ein Filmstudium und kürzlich auch die Akademie für Kindermedien gelernt. Deren Filme sind geradezu Festivallieblinge und werden auf der ganzen Welt vorgeführt. Tajo berührt dabei sowohl Jurys als auch Zuschauer*innen jeden Alters, was sich durch zahlreiche Preise zeigt.

Seit ein paar Jahren weiß Tajo, dass dey nicht-binär ist und beschäftigt sich in deren neusten Werken auch filmisch mit queeren Themen. Dey ist es wichtig, authentische queere Repräsentation zu schaffen, gerade für Kinder und Jugendliche. Um dafür Konzepte zu entwickeln hat Tajo 2022 das STEP Autor*innenstipendium von Hessen Film bekommen und steht nun in den Startlöchern für deren Debüt.

© Porträt: Marius Kast