Birgit Jaeckel

Birgit war sieben Jahre alt, als ihre Mutter Birgits erste Geschichte auf der Schreibmaschine abtippte. Als Vierzehnjährige betitelte ihre Familie sie als „Kellerkind“, weil sie dort jeden Tag an einem Roman schrieb. Den Keller hat sie hinter sich gelassen, die Liebe zu Geschichten nicht: Nach Stationen in Norwegen und Stockholm verschlug es die gebürtige Nürnbergerin und studierte Archäologin in die bayrischen Alpen. Mit Blick auf die Berge arbeitete sie sich neben ihrer Arbeit als Romanautorin und Kommunikationsberaterin ins Drehbuch-Schreiben ein, denn sie liebt das auf das Wesentliche kondensierte, bildgewaltige Schaffen.

Überhaupt, die Gewaltigkeit: Birgt reiste per Hundeschlitten durch die Arktis und mit dem Segelschiff in die Antarktis, erlebte die Helden des „Alternativen Nobelpreises“ zehn Jahre lang hautnah, robbte in Scoutkursen nachts durch Dornengebüsch und empfindet sich als tief verwurzelt in der Kampfkunst. Sie schafft immer wieder Figuren, die ihre eigene Naturgewalt sind, genießt das Spiel mit den großen Momenten und erlaubt Charakteren, komplex zu sein. Immerhin kommt sie mit ihren eigenen Widersprüchen auch gut zurecht. Vielleicht ließ sie sich deshalb nie auf ein Genre oder Format festnageln.

Dass sie dem Leben und seiner Magie Ausdruck verleihen will, spiegelt sich auch in ihrem Unterrichten: Birgit ist neben dem Storytelling eine leidenschaftliche Lehrerin von Zen-Kampfkunst, Yoga und Meditation.

© Porträt: Christian Waldegger